Description
Müdigkeit ist ein trüber See,
Genährt vom Regen grauer Tage.
Erschöpft trotte ich hinein,
Tiefer und tiefer in kaltes Gewässer.
Umschlingt mich, durchdringt mich.
Stechende Kälte, bebende Lippen.
Allerdings: Kein Kälteschock;
Bin es gewohnt, lässt mich kalt.
Die härteste Schale löst sich auf,
Im sauren Nass der Melancholie.
Zerfließe ins nichts und lass mich gehn‘.
Das Drumherum verschwimmt,
Keine Kraft mehr, um zurückzuschwimmen.
Bleierne Lider ziehn‘ mich hinab.
Am Grunde des Sees verweile ich;
Regungslos.
Verweile dort und warte;
Auf liebliche Sonnenstrahlen.
Warme Boten der Hoffnung
Durchdringen den Nebel -
Bis dass der See verdunstet ist.
© KontemplArTimo (14.09.2015)