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xNecroNeko — Tagebucheintrag by-nc-nd
#deutsch #diary #gedicht #menschen #traum #tagebuch #fiktiv
Published: 2015-03-15 18:56:04 +0000 UTC; Views: 411; Favourites: 1; Downloads: 0
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Description 23. September, 1989

Liebes Tagebuch,

mein Tag begann mit einem äußerst merkwürdigen Traum. Ich war im Körper eines Menschen gefangen.
Mein Leben schien trostlos und langweilig. Der Wecker läutete, ich machte mir einen Kaffee und nahm
eine Dusche. Nach einiger Zeit musste ich mit einem Auto zur Arbeit fahren, wo ich mehrere Stunden
an einen Computer gebunden war, um die verschiedensten Formulare auszufüllen. Ich trank mehr Kaffee,
aß ein Brot und als ich von einem Arbeitskollegen angesprochen wurde, der mich nach "Frau und Kindern"
fragte, wachte ich endlich auf. Wirklich komisch!

Ich ging früh genug raus und hielt ein Gespräch mit meinen Nachbarn, den Einhörnern und Zwergen.
Ich muss schon sagen, mich hätte es auf jeden Fall schlimmer erwischen können. Mir tun die Träume
leid, die im dunklen Viertel der Stadt leben müssen. Dort, wo die Nachbarschaft größtenteils aus
Albträumen besteht. Hier ist alles bunt und immer in Bewegung - da gibt es Regenbögen, eine Menge
Süßigkeiten und Wesen, die man mit Worten nicht beschreiben kann. Hin und wieder fliegen rote
Drachen und riesen Schwäne über das Viertel, was darauf schließen lässt, dass es auch weit über uns
nie langweilig wird. Wo ich wohne gibt es keine Währung und keine Regeln. Wir sorgen für einander und
jeder nimmt das, was er braucht, den Rohstoffe haben wir unendlich viele.

Nach dem Gespräch mit meinen Freunden stieg ich auf meine Wolke und flog bis hin zum Stadtpark.
Übersehen konnte man den nicht, es sei denn, man wäre blind genug einen Vulkan zu übersehen. Er ist
bekannt dafür, dass er mehrere Male im Jahr aktiv wird. Die Einwohner hier freut das immer sehr und
alle versammeln sich in einer großen Menge rund um ihn. Dann - mit einem lauten Krachen - spuckt
der Vulkan buntes Konfetti über die Leute, welches dazu noch essbar ist. An diesen Tagen sind die
Träume so gut gelaunt, dass sie sich gegenseitig beschenken und mehrere Stunden feiern. Sogar mancher
Albtraum gesellt sich zu uns und genießt den Frieden und die Ruhe. Erst wenn es dunkel wird kehren
sie zurück. Besonders am Abend sieht man so manchen dunklen Schweif um die Ecke zischen, bis sie
schließlich Zuhause sind.

Entschuldige, ich drifte ab. Ich verbrachte den Großteil meines Tages im Park, wo ich den Papiervögeln
im Schokoladensee beim Schwimmen zusah und manche mit Marshmallowkrumen fütterte. Einige jüngere
Träume setzten sich zu mir und gemeinsam beobachteten wir die Welt um uns. Ich liebe mein Zuhause
und würde es für nichts hergeben.

Der Abend brach schneller ein, als ich erwartet hatte und so stieg ich erneut auf meine Wolke auf
und reiste zurück nach Hause. Ein kurzes, letztes Gespräch mit meinem Freund der Schildkröte und
schon war ich in meinem Heim verschwunden, wo ich einige Hausarbeiten erledigte, welche jedoch
binnen Sekunden erledigt waren. Sich Dinge zu wünschen und in Erfüllung gehen zu lassen ist
durchaus großartig!

Es muss schon nach sechsundzwanzig Uhr sein! Ich habe die Zeit ganz vergessen. Ich sollte mich nun
munter legen, sonst verpasse ich noch die Hälfte des morgigen Tages.
Gute Nacht!
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